Mittwoch, 28. Dezember 2016

Gott herrscht

Das Ischtar-Tor aus Babylon auf der Museumsinsel...

"Weil aber vom Verbleiben des Wurzelstockes des Baumes die Rede war, so wird auch dir dein Königtum verbleiben, sobald du erkennen wirst, dass der Himmel herrscht." 

Darum,  o König, lass dir meinen Rat gefallen und brich mit deinen Sünden durch Gerechtigkeit und mit deinen Missetaten durch Erbarmen gegen die Armen, wenn dein Glück dauerhaft sein soll!" (Daniel 9,23+24)

So spricht Daniel zum König Nebukadnezar, dem damaligen mächtigsten Mann. Er sollte sich dann trotzdem in selbstverliebter Hochmütigkeit überhöhen, ähnlich wie es die Tendenz heute ist:    

... im Pergamon-Museum im heutigen Berlin

"...  Kraft meines Reichtums und zu Ehren meiner Majestät?" (Daniel 4,27) Und Gott war so gnädig, dass er ihn sofort bestrafte. Und dass es Gott mit Nebukadnezar, dem Heide, gut meinte, sieht man dann schon bald (obwohl es für Nebukadnezar zuerst ein längere Zeit der Einsamkeit und geistiger Umnachtung bedeutete):

"Aber nach Verlauf der Zeit hob ich, Nebukadnezar, meine Augen zum Himmel empor; und mein Verstand kehrte zu mir zurück. Da lobte ich den Höchsten und pries den, der ewig lebt, und verherrlichte ihn, dessen Herrschaft eine ewige ist und dessen Reich von Geschlecht zu Geschlecht währt;
gegen welchen alle, die auf  Erden wohnen  wie nichts zu rechnen sind; er verfährt , wie er will, mit dem Heer des Himmels und mit denen, die auf Erden wohnen,
und niemand ist, der seine Hand wehren, noch zu ihm sagen dürfte: Was machst du?

Zu derselben Zeit, als mir mein Verstand wiederkam, kehrte mit der königlichen Ehre auch meine Würde und mein gutes Aussehen wieder; meine Räte und Grossen suchten mich auf, und ich ward wieder über mein Königreich gesetzt und erhielt noch grössere Macht.

Nun lobe und erhebe und verherrliche ich, Nebukadnezar, den König des Himmels; denn all sein Tun ist richtig, und seine Wege sind gerecht; wer aber stolz einhergeht, den kann er demütigen!"       (Daniel 4,31-34)

Wir wissen nicht, ob Nebukadnezar durch das alles Gott als einzigen Gott erkannt hat und ob er seine Sünde von Gott vergeben liess. Kurz, wir wissen nicht, ob er ein Kind Gottes wurde, der von Gott gerecht gesprochen wurde. Aber er hat sicherlich eine gewisse Gottesfurcht gelernt und die hat ihn im wörtlichsten Sinne vernünftig gemacht. Das wünsche ich mir für unsere Gesellschaft auch.

Zudem ist es erstaunlich: Es scheint, dass nun sein Land ihm freiwillig die Macht gab! Er musste weder Putschen noch sonst mit eigener Kraft irgend etwas arrangieren: "meine Räte und Grossen suchten mich auf, und ich war wieder über mein Königreich gesetzt und erhielt noch grössere Macht." (Daniel 4,33b) König Nebukadnezar erhielt einfach seine alte Funktion zurück, obwohl er lange weg von der Macht war. Das scheint mir ebenfalls ein Wunder, dass Gottes Macht bestätigt. Es zeigt auch, dass Gott segnet, wo man es zulassen will. Und manchmal - wem Gott gnädig sein will - dem bricht er  auch seine Selbstgerechtigkeit. 

So gibt es Menschen, die mögen nicht im engeren Sinn Christen sein, aber trotzdem sind sie nicht gegen Gott und so kann er sie auf dieser Erde segnen. Paulus erklärt sogar, dass ein ungläubiger Ehepartner durch den Gläubigen Ehepartner geheiligt wird, wenn der ungläubige Teil damit einverstanden ist (1. Korinther 7,14). Im Gesamtzusammenhang geht es darum, dass man nicht scheiden soll. Auch eine Ehe mit einem Ungläubigen soll man nicht scheiden, wenn der Ungläubige damit einverstanden ist. "Wenn sich aber der Ungläubige scheiden will, so scheide er sich! Der Bruder oder die Schwester ist in solchen Fällen nicht gebunden; in Frieden aber hat uns Gott berufen. Denn was weisst du, Frau, ob du den Mann retten kannst? Oder was weisst du, Mann, ob du die Frau retten kannst?" (1. Korinther. 7,15+16)
Somit ist der ungläubige Ehepartner mit in den Segen des Bundes mit Gott hineingenommen. Aber natürlich kann man nicht wissen, ob er dadurch auch gerettet ist. Dazu muss er selber seine Verantwortung bewusst werden und erkennen, dass er nur durch die Tat von Jesus Christus rein gesprochen werden kann. Das kann man ihm nicht abnehmen. Hier liegt eine Ungewissheit, weil eventuell der Ungläubige nicht wirklich an Jesus Christus glaubt. (Darum ist er ja auch der ungläubige Ehepartner. Aber es kann sein, dass sich das ändert.) Aehnlich scheint es mir mit Nebukadnezar. Bei ihm geht es sogar so weit, dass er erkennt, wie allmächtig Gott ist und was er ihm Gutes getan hat. Darum dankt er dem lebendigen Gott. Aber ob er auch diesen Schritt der Busse und Umkehr gegangen ist. Wissen wir nicht. 
Beim 1. Korinther 7,14 erwähnt Paulus noch etwas sehr wichtiges: Nämlich, das die Kinder - wenn eines der Eltern gläubig ist - Gott geheiligt sind: 

"Denn der ungläubige Mann ist geheiligt durch die Frau, und die ungläubige Frau ist geheiligt durch den Mann; sonst wären eure Kinder unrein, nun aber sind sie heilig." (1. Korinther 7,14) Die Kinder sind also sind wie der ungläubige Ehepartner Gott geheiligt, d.h. Gott zugeordnet. Ja, die Kinder sind es natürlich noch viel mehr! Denn die ganze Familie steht im Bund mit Gott, selbst wenn einer nicht an Jesus Christus glaubt, den Bund mit Gott aber akzeptiert. Zudem glaubt ein Kleinkind seinen Eltern. Und dieser kindliche Glaube brauchen wir ja alle, um ins Reich Gottes eintreten zu können. Diese Ehrlichkeit der Kleinkinder ihren Bedürfnissen gegenüber und ihre Gewohnheit sich einfach lieben zu lassen, brauchen wir genau gleich. Dabei spielt es keine Rolle, wieviel wir verstandesmässig verstanden haben. Wir sagen Jesus Christus einfach, was wir brauchen und indem wir zu Jesus Christus gehen, beweisen wir, dass wir an ihn Glauben. Und Jesus Christus wird uns nicht fallen lassen, sondern dann gilt auch uns:

"Wehret ihnen nicht!" (1)





Anhang
(0) auf http://filmund.blogspot.ch/ habe wir eine Verbindung zu einer Dokumentation über Nebukadnezar und Babylon. 
Interessant ist, dass der Schöpfungs-Mythos der Babylonier für einige ein Zeichen ist, dass ausserirdische Wesen unser Leben geschaffen habe. Das passt auch zu Evolutionisten, die sich vorstellen können, dass andere Wesen uns geschaffen oder zumindest gefördert hätten. Dabei ist bemerkenswert, dass es für diese Ueberzeugung wichtig ist, dass diese "Schöpfer"  selbst geschaffen wurden. Die Bibel nun bezeugt den Schöpfer als nicht geschaffen. Das ist einer der herausragenden Eigenschaften des biblische Gottes. Und daher sind alle anderen Götter, gar keine wirklichen Götter, sondern nur selber Schöpfung. Diese Definition können sich Atheisten natürlich aus ideologischen Gründe nicht anschliessen. Wenn es aber einen nicht geschaffene Persönlichkeit gibt und dieser Engel geschaffen hat, dann liesse sich dieser babylonische Mythos auch ganz anders interpretieren: Dieser babylonische Mythos ist dann eine Ur-Erinnerung der Schöpfung Gottes. Die ausserirdischen Wesen sind dann die von Gott erschaffenen Engel. Das Problem, dass es auch gefallene Engel gibt, die sogenannten Dämonen, müsste man natürlich dann auch noch in den Ueberlegungen miteinbeziehen. Denn dies bedeutet, dass nicht alles Uebernatürliche auch automatisch positive Kräfte darstellen. Somit könnte sich Babylon auch weniger guten geistlichen Kräfte ausgesetzt haben, die nicht nur Wahres und Gutes mitteilten.
Nebudkadnezar auf jeden Fall wurde so oder so von Gott selber zur "Besinnung" gebracht (s.o.) Aber vermutlich nicht in allen Bereichen... s. auch unten (1)

(1): "Da wurden Kinder zu ihm gebracht, damit er die Hände auf sie lege und bete. Die Jünger aber tadelten sie. Aber Jesus sprach: Lasst die Kinder und wehrt ihnen nicht, zu mir zu kommen, denn solcher ist das Reich der Himmel" (Matthäus 19,13+14)
Eigentlich auch eine ver-rückte Situation: Die Jünger von Jesus wollten Kinder von Jesus abhalten! Beten wir darum, dass wir keine Menschen von Jesus Christs abhalten, weil wir denken, dass sie nicht würdig seien zu Jesus zu gehen!

Interessant ist hierzu auch "Denn wer nicht gegen uns ist, der ist für uns." (Markus 9,40). Da war jemand, der nicht mit den Jüngern Jesus Christus nachfolgte, aber im Namen von Jesus Christus Dämonen austreibt. Es gibt ja eine andere Stelle, wo das gefährlich ist, für Menschen, die nicht wirklich an Jesus glauben. Hier aber erklärt Jesus, dass diese Person nicht gegen Jesus handelt, sondern weil er nicht gegen Jesus ist, ist er für Jesus. Mit kommt es vor, dass es in diesem Sinne auch Nicht-Christen gibt, die einfach nicht gegen Jesus sind, sondern mit positiver Verwunderung die Ausbreitung des Evangeliums beobachten. Manchmal helfen sie sogar mit, dass das Evangelium verbreitet wird. So ähnlich war wohl Benjamin Franklin. In Markus 9,40 handelt es sich natürlich um eine Person, die wirklich - geistlich gesehen - mit Jesus lebt und kämpft, ohne sich offiziell in den Rahmen der Gemeinde (oder Kirche) anzugliedern.
Daneben gibt es auch das Gegenteil:
"Wer nicht mit mir ist, der ist gegen mich, und wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut." (Matthäus 12,30) Dies sagt Jesus in einem ganz anderen Zusammenhang. Hier befreit Jesus Christus einen Besessenen von seiner Blindheit und Stummheit (Matthäus 12,22). Jesus macht also gerade da, was in Markus 9 der scheinbar nicht mit den Jüngern machte. Jetzt aber spricht Jesus über fromme Menschen, die die Bibel ernst nehmen wollen und die  ganz offiziell im Bund mit Gott stehen. Wir würden heute sagen ernsthafte Kirchenmitglieder. Diese urteilen über Jesus und meinen:
"Dieser treibt die Dämonen nicht anders aus als durch Beelzebul, den Obersten der Dämonen!" (Matthäus 12,24b)

Grauenhaft: Jesus Christus befreit einen Menschen von seiner Versklavung, indem er ihn wieder sprechen und sehen lässt und Gläubige, die es besser wissen müssten, erklären Gottes Sohn zu einem teuflischen Verführer. Jesus erklärt ihnen, dass sie sich hier irren. Und sagt unter anderem:
"Wenn ich aber die Dämonen durch den Geist Gottes austreibe, so ist ja das Reich Gottes zu euch gekommen! Ode wie kann jemand in das Haus des Starken hineingehen und seinen Hausrat rauben ,wenn er nicht zuerst den Starken bindet? Erst dann kann er sein Haus berauben." (Matthäus 12,28+29) Jesus ist also stärker als die Dämonen oder der Teufel. Jesus bindet die Dämonen und raubt ihnen ihre menschlichen Gefangenen! So kommt das Reich zu uns. Und dann sagt Jesus diese harte Worte:

"Wer nicht mit mir ist, der ist gegen mich, und wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut." Während also der nicht offizielle Jünger mit Jesus sammelt, tun diese "Gläubige" gerade das Gegenteil. Aus anderen Bibelstellen wissen wir, warum das so ist: Diese "Gläubigen" machen nur Busse über ihre schlechten Werke und NICHT auch über ihre guten Werke. Sie glauben, dass sie aus sich selber so gute Werke machen können, die vor dem heiligen Gott bestehen können. Dadurch fühlen sie sich besser als die anderen Sünder. Dabei öffnen sie so ihrer Sündhaftigkeit Tür und Tor, damit sie hochmütig und selbstgerecht werden. Ja, sie wollen sogar mit ihrer eigenen Gerechtigkeit sündigen! Hinter ihren guten Werken versteckt sich die Unbarmherzigkeit und der selbstverliebte, hochmütige Selbsterlösungstrieb, der eigentlich noch schlimmer ist, als was Nebukadnezar in seinem Hochmut tat. Und Jesus sagt nun nicht nur, das sie gegen Gott sind, weil sie nicht mit ihm sammeln, sondern auch: 

"Darum sage ich euch: Jede Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben werden; aber die Lästerung des Geistes wird den Menschen nicht vergeben werden.
Und wer ein Wort redet gegen den Sohn des Menschen ,dem wird vergeben werden; wer aber gegen den Heiligen Geist redet, dem wird nicht vergeben werden, weder in dieser Weltzeit noch in der zukünftigen." (Matthäus 12,31+32)

Wir können also dreierlei folgern:

1. Prinzipiell sind wir Menschen seit dem Sündenfall unter der Macht Satans. Obwohl wir uns zusammen nehmen können, neigen wir seit dem Sündenfall zur Perversion des Guten. Daher kommen Mord, Totschlag, Machtmissbrauch, Hochmut, Selbstgerechtigkeit usw.

2. Jesus Christus befreit uns davor. Nun gibt es aber Menschen, die sich nicht Jesus hingeben, die nicht so auf Jesus vertrauen, wie es die Schrift sagt, aber doch eine gewisse Gottesfurcht haben. (Beispielsweise Nebukadnezar, nachdem ihn Gott extrem gedemütigt hatte.) 
Und unter den wahren Gläubigen gibt es ebenfalls mindestens zwei Sorten: Jene, die offiziell Mitglied der Kirche sind und dann solche, die es äusserlich zwar nicht sind, aber trotzdem ganz zu Jesus gehören, weil sie Jesus Christus glauben, wie die Schrift lehrt, die also wie die Kinder Jesus vertrauen.

Und dann gibt es Menschen, die vertrauen nicht Jesus, sondern kämpfen gegen ihn. Ja noch mehr, sie nennen das Wirken des Heiligen Geistes ein Werk von Satan. Das ist die Sünde gegen den Heiligen Geist, die nicht vergeben werden kann. Und das können sogar Menschen sein, die offiziell zum Bund mit Gott gehören, also ganz offiziell Kirchenmitglieder sind. Ganz konkret redet hier Jesus nicht über die Sadduzäer. Also nicht über Kirchenmitglieder, die nicht an die ganze Bibel als Wort Gottes glauben, sondern an solche, die eigentlich an die Bibel als Wort Gottes glauben, aber nicht wissen wollen, dass sie über ihre schlechten und guten Werke Busse tun müssen.
Das kann natürlich auch Angst machen. Und hat auch in der Vergangenheit unter wahren Gläubigen viel Aengste ausgelöst. Aber wir müssen hier klar hinschauen: Jemand, der diese Angst spürt, hat sicherlich nicht die Sünde gegen den Heiligen Geist getan. Die Genfer Studienbibel (Seite 1536) schreibt dann auch so gut dazu:

"Gegen den Geist zu reden, das Werk des Geistes als Werk Satans zu bezeichnen, schliesst eine ausdrückliche, wissentliche und bestimmte Ablehnung gerade derjenigen Kraft ein, die Reue herbeiführen kann. Die Bemerkung über die unvergebbare Sünde hat unnötige Furcht verursacht. Jeder, der vom Heiligen Geist der Sünde überführt worden ist (Joh. 16,8u) und nun die Wahrheit glaubt, kann diese Sünde unmöglich begangen haben."
In diesem Sinne heisst es auch: "Wahrlich, ich sage euch: Alle Sünden sollen den Menschenkindern vergeben werden, auch die Lästerungen, womit sie lätern; 
wer aber gegen den Heiligen Geist lästert, der hat in Ewigkeit keine Vergebung, sondern er ist einem ewigen Gericht verfallen. Denn sie sagten: Er hat einen unreinen  Geist." (Markus 3,28-30)
Hierzu erklärt die Genferstudienbibel auf Seite 1587:
"Wenn sein Einfluss bewusst und absichtlich zurückgewiesen wird und man dadurch im Gegensatz zum Licht steht, dann kann die unvergebbare Sünde als willentlicher Akt der Bosheit begangen werden. Als Folge wird das Herz von Gott verhärtet, was Busse und Glauben ausschliesst (Hebr. 3,12f.)" Und diese Verhärtung des Herzens kann so stark sein, dass man nie mehr darüber Busse tun wird. Und damit wird sie auch nie mehr vergeben und die ewige Verdammnis ist so gewiss.
Hier geht es also um mehr, als den Begriff des Heiligen Geistes zu lästern: Es geht um die Lästerung des Heiligen Geistes an einem selber! Gott möge uns davor bewahren! Und denken wir an die Gnade und Barmherzigkeit Gottes: Paulus, der sogar die Christen bis aufs Blut verfolgte, konnte umkehren, weil er das Wirken des Heiligen Geistes nicht lästerte, als Jesus zu ihm sprach. Damals als er vom hohen Ross geworfen wurde und von Jesus selber gedemütigt wurde. So ist die Demütigung durch Gott unsere grosse Befreiuung. Lassen wir dieses Werk des Heiligen Geistes an uns geschehen. Auch wenn wir schon bekehrt sind:

"So demütigt euch nun unter die gewaltige Hand Gottes, damit er euch erhöhe zu seiner Zeit!
Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch."            (1. Petrus 5,6+7)





Mittwoch, 21. Dezember 2016

Weihnachten 2016: Was passierte wirklich bei Jesu Geburt? Wer war Jesus Christus?

Böreschit bara Elohim wet hassemayim woet HaAretz. So in etwa  fängt die Bibel an. Es bedeutet: "Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde." (1)

"᾿Εν ἀρχῇ ἦν ὁ Λόγος, καὶ ὁ Λόγος ἦν πρὸς τὸν Θεόν, καὶ Θεὸς ἦν ὁ Λόγος."
So fängt das Johannes-Evangelium an. Es bedeutet:

"Im Anfang war das Wort, der Logos, und der Logos war bei Gott, und von Gottes Wesen war der Logos." (2)

oder "klassischer" übersetzt:

"Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort." (3)

Danach kommt auch im Johannes-Evangelium:

"Dieser war im Anfang bei Gott. Alles ist durch ihn geworden., und ohne ihn ist auch nicht eines geworden, das geworden ist. In ihm war Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht erfasst. " (4)

Im Anfang schuf also Gott Himmel und Erde, was im Hebräischen soviel bedeutet wie: Gott schuf das Universum. Johannes zeigt uns auf Koine-Griechisch, dass dabei Gott sprach. Das sehen wir übrigens auch im 1. Mose, Schon ab dem 3. Vers steht dort: "Da sprach Gott: Es werde Licht! Und es wurde Licht. Und Gott sah, dass das Licht gut war. Und Gott schied das Licht von der Finsternis. Und Gott nannte das Licht Tag, und die Finsternis nannte er Nacht. Und es wurde Abend und es wurde Morgen: ein Tag." (5)

Gott schuf also, indem er sprach. Danach ordnete er, indem er scheidete. Daher kommt wohl auch unser Begriff: unter-scheiden. Dadurch können wir denkerisch erkennen und weiterdenken und ebenfalls für uns Neues schaffen. Hier wiederspiegelt sich wohl auch unsere Ebenbildlichkeit Gottes.Gott aber kann nicht nur kreativ etwas ausdenken, sondern indem er spricht, ist auch wirklich aus dem Nichts etwas erschaffen. Das ist bemerkenswert.

Johannes nimmt dies mit ganz einfachen Worten auf. Die aber so tief gehen, dass es Psychologen - auch nicht christliche - als Beruhigung und Festigung der Seele verwenden. Da ahnt man etwas, was für eine Kraft in Gottes Wort liegt, Es tut unserer Seele gut und noch mehr, Gott hat sogar durch sein Wort alles Erschaffene erschaffen.

Das zeichnet natürlich Gott auch aus: Er kann aus Nichts etwas erschaffen.

Johannes macht uns noch auf etwas aufmerksam, indem er den Begriff Logos verwendet. Dieses griechische Wort für Wort, bedeutet auch Denken, Vernunft, Wort und Rede mit Sinn. Es kann auch Lehrsatz, Definition und Argument bedeuten. Diesem Begriff ähnlich ist das hebräische Wort davar.

"Auch philosophische und religiöse Prinzipien werden mit dem Ausdruck logos bezeichnet, beispielsweise in den Fragmenten Heraklits und den Texten stoischer Philosophie sowie jüdisch-hellenistischer und christlicher Herkunft. Das Lexem -log- findet sich auch im Namen der philosophisch-mathematischen Disziplin der Logik, in der Endung -logie zur Bezeichnung von Wissenschaften (z.B. 'Kosmologie') und in zahlreichen Fremdwörtern (z.B. 'Analogie')" (6).

Also all dies schwingt in diesem Begriff "Logos", Wort, mit. Doch Johannes geht noch weiter. Im Textzusammenhang erfahren wir, dass der Logos Jesus Christus ist, Gottes Sohn! So gibt Johannes folgendes Zeugnis von Jesus Christus ab:

"Und das Wort, der Logos, wurde Fleisch und wohnte unter uns, und wir schauten seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit, wie sie ein Einziggeborener vom Vater hat, voller Gnade und Wahrheit." (7)

"Er kam in das Seine, und die Seinen nahmen ihn nicht auf. Die ihn aber aufnahmen, denen gab er Vollmacht, Gottes Kinder zu werden, denen, die an seinen Namen glauben, die nicht aus Blut, nicht aus dem Wollen des Fleisches und nicht aus dem Wollen des Mannes, sondern aus Gott gezeugt sind." (8)

Wer also Jesus Christus aufnimmt, der erhält von Gott die Vollmacht, Gottes Kind zu werden. Wir werden aus der Versklavung der Sünde, die seit dem Fall von Adam über der Menschheit herrscht, erlöst. Von Kindern des Teufels werden wir so zu Kinder Gottes, um es extrem auszudrücken. Doch das können wir nicht aus eigener, menschlicher Kraft. Darum steht auch: Nicht aus dem Wollen des Fleisches, was unsere menschlichen Möglichkeiten bedeutet. Auch nicht aus dem Wollen eines Mannes, sondern aus Gott gezeugt. Diese geistliche Wiedergeburt steht also am Anfang, damit wir können und wollen. Aus unserer subjektiven Sicht haben wir uns für Jesus Christus entschieden. Die Bibel lehrt uns hier aber, dass es Gott selber war, der uns wiedergeboren hat, damit wir zu Jesus Christus gehen wollten und unsere Verantwortung akzeptieren und damit auch unsere Unmöglichkeiten vor Jesus Christus bekannten und nun mit der Auferstehungskraft von Jesus Christus leben wollen. Also nicht mehr aus unseren menschlichen Möglichkeiten, die seit dem Sündenfall zur Perversion des Guten neigen. Natürlich schaffen wir ohne Gott auch menschlich Gutes. Doch darüber müssen wir auch Busse tun, denn vor Gott, der absolut gut ist, hält das nicht stand. Dies demütigt uns. Es macht uns aber auch frei von unserem Stolz. Es befreit uns auch die Schuld und die Verantwortung, die uns selber gehört, auf andere abwälzen zu wollen. Und nun, wo wir unseren Anteil an den Problemen immer besser verstehen und sehen können, haben wir auch die Freiheit sie zu ändern. Aus eigener Kraft können wir das natürlich auch nicht wirklich. Wir können nichts tun, ohne Jesus Christus. Darum gebraucht Jesus ja auch sein Gleichnis mit den Weinreben. In ihm und mit seiner Kraft, in seiner Vergebung aber, macht er aus unseren menschlichen Möglichkeiten etwas ewig wertvolles. Daher gehört allein Gott die Ehre und nicht uns. Und das macht so glücklich!

Interessant ist nun, das manch moderner Theologe Probleme hat, mit der Geburt von Jesus Christus von der Jungfrau Maria. Natürlich - wie wir oben gelesen haben - existierte Jesus schon vor dieser Geburt. Durch die Geburt von Maria kam Jesus einfach als Mensch auf diese Welt: Gott wurde Mensch. In allem uns gleich - ABER: ohne Sünde. Jesus Christus war also DER perfekte Mensch. Darum kann man 1. Korinther 13 wo von der Liebe gesprochen wird, auch das Wort Liebe mit Jesus austauschen und es ist ebenso wahr. Jesus ist Liebe. Und wer Jesus gesehen hat, hat auch den Vater gesehen:  Gott ist Liebe.

Aber zurück zu vielen modernen Theologen, welche Mühe haben mit der Jungfrauen Geburt. Ich vermute, wenn Sie all das andere berücksichtigen wie eben beschrieben, werden sie sehen, dass es für Gott selbstverständlich möglich war, mehr zu machen, als unser Verstand sich vorstellen kann. Nicht wir bestimmen, wie Gott zu sein hat, sondern Gott, als unser Schöpfer bestimmt, wie wir zu sein haben. So wie  unser Denken sehr kreativ ist, so müssen wir doch auch unser Denken dann an der Realität überprüfen. Das war ja eine der grossen Befreiuungen der Reformationszeit, dass man die Einschränkung des menschlichen Denkens akzeptierte und sich von den Grenzen des aristotelischen Denkens befreit hat. Der Islam ist heute noch in diesem Denken. Darum kann er sagen, dass Gott keinen Sohn haben kann. Das mag menschlich logisch sein. Aber Jesus Christus ist logischer als unsere Logik, weil er der Logos ist, wovon die Logik herkommt. (Wie wir ja oben gesehen haben.)
Und so wie wir in der Wissenschaft unsere Hypothesen an der Realität überprüfen müssen, sollten wir auch unser Denken über Gott an der Realität Gottes überprüfen. Hier haben wir natürlich das Problem, dass Gott ausserhalb von Raum und Zeit steht und er sich nicht direkt untersuchen lässt. Wir können ihn nur indirekt in seiner Schöpfung ableiten UND in seinem Wort an uns: Der Bibel.  Und davon sind wir ja in diesem Text am Anfang ausgegangen. Und es ist erstaunlich, was wir da alles hören und erfahren, was wir uns kaum ausdenken hätten können. Jedenfalls für mich ist es faszinierend und ich spüre, dass es wahr ist. (Das ist natürlich nicht ein Beweis. Aber vielleicht ist es doch einer, weil mein Gewissen und Verstand sich ja auch vom Heiligen Geist leiten lassen möchte. Jesus selber sagt, dass wir erkennen werden, das er die Wahrheit sagt, indem wir uns auf ihn und sein Wort, sein Logos und auf ihn als Logos einlassen.)

Trotzdem möchte ich noch auf die theologischen Bedenken zurückkommen. Diese müssen "logischerweise" kommen, wenn man sich nur auf seine eigenen Erfahrungen stützt. Hierzu habe ich einen interessanten Bericht gelesen. Er ist vollständig hier zu lesen:

http://www.merkur.de/welt/weihnachtsgeschichte-bibel-geburt-jesus-interview-professor-klaus-berger-5959232.html

Es ist ein Interview mit dem Theologen und Neutestamentler Prof. Klaus Berger (10):

Was geschah wirklich an Weihnachten? Was ist dran, an der Weihnachtsgeschichte der Bibel? Was passierte wirklich bei Jesu Geburt? Dabei geht er auch auf die modernen Bedenken ein. Gerade die unterschiedlichen Bereichte der vier Evangelien sind dabei bemerkenswert. Die Kirche hatte eigentlich nie damit Probleme. Warum dies heute so ist, hat vielleicht mehr mit dem oben erwähnten zu tun. Prof. Klaus Berger erwähnt, dass es vor 2000 Jahren zwei Arten von Biographien gab: Jene, welche wie heutige Biographien mit der Geburt beginnen und solche, die mit dem ersten Akt des öffentlichen Auftretens begannen. Dadurch wird die Lebensgeschichte natürlich grundsätzlich anders aufgerollt. Matthäus und Lukas, welche je ein Evangelium des Neuen Testamentes schrieben, wählten "unsere" heutige Methode und begannen mit der Geburt von Jesus, während Johannes und Markus jene mit dem ersten Auftreten wählten. Wobei wir gerade oben sahen, dass Johannes in seiner einfachen Art auf genialer Weise eigentlich noch viel weiter zurück geht, als bei der Geburt von Jesus Christus, indem er bei der Erschaffung des Universums beginnt! Doch damit beschreibt Johannes letztendlich auch das erste öffentliche Auftreten von Jesus, indem er noch diese zusätzliche Dimension mitgibt. Nebenbei schreibt er in diesem Zusammenhang auch noch von Johannes dem Täufer, der für Jesus den Weg bereitete. Johannes der Evangelist ist wirklich ein Genie der Einfachheit. Komplexes versteht er einfach und zugleich tiefgründig mitzuteilen. So braucht er für das gesamte Johannes-Evangelium nur einen Wortschatz von 900 Worte, also ein Kleinkindwortschatz. Darum können  wir sogar ohne allzuviel Mühe das Johannesevangelium in Griechisch lesen. Zumindest versteht man immer mal wieder etwas, wenn man den Deutschen Bibeltext gegenwärtig hat.

Gebet:

Lieber Heiland, werde und bleibe unser Heiland! Lass uns in der Gnade zu Dir kommen und dann auch in Deiner Gnade und Barmherzigkeit leben! Schaffe in uns Leben, dass in Deine gute Ewigkeit reicht. Dort, wo sich unsere tiefsten Sehnsüchte erfüllen. Und danke fängt dies alles schon hier in dieser Zwischenzeit  an.
Danke lieber Heiland, dass Du Dich so als Gott gedemüdigt hast. Bitte vergib mir, wo ich das nicht wertgeschätzt habe, oder gar verlacht und abgelehnt habe. Du bist so gut und liebevoll. Ich bin es nicht. Trotzdem liebst Du mich und hast Du mich erwählt!       Danke!
Bitte vergib mir alle mir bekannten und unbekannten Sünden.  Dank!
Bitte hilf mir nun, dass ich nicht aus meinen eigenen Möglichkeiten, aus dem Fleisch handle, sondern in Dir Jesus Christus! Schenk mir Deinen Heiligen Geist, damit ich demütig und weise werde und damit ich in Deiner Auferstehungskraft lebe, bis Du wiederkommst oder ich  sterbe und in Deine Ewigkeit komme. Dann am Jüngsten Tag, wird mich nichts im Grabe zurückhalten, weil Deine Auferstehungskraft das Wunder der Auferstehung dieses meines Leibes ermöglicht. Wie ein Korn in die Erde vergraben wird, so wird mein verweslicher Leib in die Erde begraben, um dann am Jüngsten Tag, wenn die Trompete erklingt, ich auferstehen kann. Was für ein Wunder!
In der Zwischenzeit hilf mir, dass ich in Dir bleibe! (9)  Danke!

Das ist Weihnachten. Amen


Anhang:
(1) 1. Mose 1,1, nach der (neuen) Zürcher Uebersetzung. In hebräischen Lettern sieht das so aus:

  בראשׁית ברא אלהים את  השׁמים ואת  הארץ׃

1. Mose, was wir auch Genesis nennen, wird im Hebräischen Böreschit, als "Am Anfang" genannt, also das erste Wort der Bibel und damit der Genesis ist auch der Name von Genesis im Hebräischen.

(2) nach der neuen Zürcher Uebersetzung   Den Text davor in Griechisch wird irgendwie nicht ganz korrekt wiedergegeben.

(3) Luther Uebersetzung und ältere Zürcher Uebersetzung!

(4) Johannesevangelium 1,2-5 nach der (neuen) Zürcher Uebersetzung

(5) 1. Mose 1,3-5, (neue) Zürcher Uebersetzung

(6) Wikipedia, 22.12.16 abgefragt.

(7) Johannes 1,14, (neue) Zürcher Uebersetzung

(8) Johannes 1,11-13, (neue) Zürcher Uebersetzung

(9) Der Heidelberger Katechismus hat dazu einfach und gut festgehalten:

Frag 61: Warum sagst du, dass du allein durch den Glauben gerecht bist?

Ich gefalle Gott nicht deswegen, weil mein Glaube
ein verdienstvolles Werk wäre.
Allein die Genugtuung, Gerechtigkeit und Heiligkeit Christi ist meine Gerechtigkeit vor Gott.
Ich kann sie nicht anders als durch den Glauben annehmen und mir zueignen.

Frage 114 (diese wird nach gründlicher Betrachtung der 10 Gebote gefragt): Können aber die zu Gott Bekehrten diese Gebote vollkommen halten?

Nein,
sondern es kommen auch die frömmsten Menschen in diesem Leben
über einen geringen Anfang dieses Gehorsams nicht hinaus.
Wohl aber beginnen sie, mit fester Absicht nicht nur nach einigen, sondern nach allen Geboten Gottes zu leben.

Frage 115 Warum lässt uns Gott denn die zehn Gebote so eindringlich predigen,
wenn sie doch in diesem Leben niemand halten kann?

Erstens
sollen wir unser ganzes Leben lang unsere sündigen Art je länger, je mehr erkennen
und um so begieriger Vergebung der Sünden und Gerechtigkeit in Christus suchen.

Zweitens
sollen wir unaufhörlich uns bemühen und Gott um die Gnade des Heiligen Geistes bitten, dass wir je länger, je mehr zum Ebenbild Gottes erneuert werden,
bis wir nach diesem Leben das Ziel der Vollkommenheit erreichen."

Als nächstes wird dann das Gebet behandelt.

(10) In ideSepktrum 21.12.16 ab Seite 29 ff geht Prof. Rainer Riesner ebenfalls auf solche Fragen ein. Er macht dabei aufmerksam, dass zu Matthäus 2,1-12 eine dreifache Konjunktion, d.h. Engstellung - der Planeten Saturn und Jupiter im Jahr 7 vor Christus gab. Der Stern von Bethlehm könnte diese Konstellation gewesen sein. Dies wird auch im Stuttgarter Planetarium so  gezeigt. Der Astronome Konradin Ferrari d'Occhieppo legte diese Erklärung zu Grunde. Ich vermute dies wird auch im Film: "Es begab sich aber zu jener Zeit" gezeigt. Der Mönch Dionysius Exiguus, welche das Jahr 0 für Christi Geburt festgelegt hat, lebte im 6. Jahrhundert "wobei sich der Mönch Dionysius Exiguus mehrfach irrte." Interessanterweise starb König Herodes der Grosse im Jahr 4 vor Christus. Jesus Christus war vorher geboren laut der Bibel, was mit dem Jahr 7 vor Christus übereinstimmen würde. Allerdings war Quirinius zuerst Statthalter der Provinz Syrien und erst im Jahr 6 oder 7 nach Christus wurde Judäa angeschlossen und erst dann eine Volkszählung abgehalten. Dazu Prof. für Neues Testament Rainer Riesner: "Die Angabe des Lukas besagt entweder, dass Quirinius damals ein Sondergesandter des Augustus für Syrien war, oder es ist überhaupt anders zu übrersetzen: 'Diese Schätzung geschah, bevor Quirinius Statthalter in Syrien war' (Lukas 2,2)." Hier sehen wir, warum eine Reihe von Forschern denken, dass Jesus Christus im Jahr 7 vor Christus von der Jungfrau Maria geboren worden ist. Sogar der Zeitpunkt um den 25. Dezember ist möglich. "Weit verbreitet ist die Ansicht, der 25. Dezember sei erst von Kaiser Konstantin als Geburtstag Jesu bestimmt worden, um das Fest des Sonnengottes durch Weihnachten abzulösen. Das Datum ist aber älter als das Fest und wird unter anderem schon im 3. Jahrhundert durch Hippolyt von Rom genannt. Oft weist man darauf hin, dass Schafherden zur Winterzeit nachts nicht im Freien anzutreffen waren (Lukas 2,8). Aber für Kenner des Israellandes ist es kein Problem, dass in einem der Wadis, die sich vn Bethlehem nach Osten zur Wüste Juda hinziehen, auch im Winter Herden weideten. Der grosse schwedische Neutestamentler Bo Reicke, der lange Jahre an der Universität Basel lehrte, hat sogar aus dem Lukas-Evangelium geschlossen, dass Jesus um die Zeit des Tempelweihfestes geboren wurde. Chanukka beginnt dieses Jahr am 25. Dezember."
Der Kindermord durch Herodes wird von manchen Gelehrten auch anngezweifelt. Interessant ist dass der jüdische Historiker Flavius Josephus (37-100 n. Chr.) keinen Grund für diese Sichtweise sieht. Denn im Vergleich zu Herdoes Morden an seinen eignen Söhnen war dies nur ein "marginales" Ereignis und musste nicht speziell erwähnt werden. Auch der israelische Forcher Avraham Schalit hält in seiner grossen Herodes-Biografie einen solchen Kindermord durch Herodes für möglich. Bekanntlich konnte Maria und Josef mit Jesus erst aus Aegypten zurückkehren, als Herodes der Grosse gestorben war, was im Jahr 4 vor Christus der Fall war. "Sie sind gestorben, die dem Kindlein nach dem Leben getrachtet haben." (Matthäus 2,20)
Für die Jungfrauengeburt zieht Prof. Rainer Riesner (Gomaringen bei Tübingen), Universität Dortmund, spricht auch Paulus und Johannes. Johannes indirekt in Johannes 8,41: Wir sind nicht (wie du) aus Hurerei geboren; wir haben einen Vater: Gott!" Die Gegner von Jesus behaupten hier das Gegenteil der Wahrheit: Dass Jesus Gottes Sohn ist und darum Maria keinen Mann hatte.
Der alttestamentliche Begriff für eine junge Frau, die ein Kind bekommt und auch als Jungfrau übersetzt wird, erklärt er, ist logisch, da damals üblicherweise eine junge Frau, die nicht verheiratet war, eine Jungfrau war. "Vor allem  aber sind die Geburtsgeschichten des Matthäus und Lukas sprachlich so stark semitisch geprägt, dass ein griechisch-heidnischer Einfluss auf sie mehr als unwahrscheinlich ist." erklärt er. Denn dies wird dem Text auch unterstellt, d.h. dass heidnische Ideen die Jungfrauen Geburt in die Bibel gebracht haben. Er geht dann noch auf weitere Details ein, z.Bsp. welchen Begriff Paulus benutzt und warum das Wissen der Jungfrauengeburt älter als die Evangelien sind.
Dann geht er noch auf die Behauptung von US-amerikanischen Atheisten ein, dass Nazareth nie existiert habe. (Mein scheint so ziemlich alles in der Bibel zu hinterfragen.) "Aber gerade in den letzten Jahren wurden Reste von zwei Häusern freigelegt, die mit modernen Methoden in neutestamentliche Zeit  datiert werden können. Landwirtschaftliche Anlagen von damals sind im Freilichtmuseum 'Nazareth Village' zu besichtigen. Hier führen messianische Juden und arabische Christen gemeinsam die Besucher in biblische Kultur ein.
Um die Zeitenwenden lebten Nachfahren Davids also sowohl im judäischen Bethlehem wie im galiläischen Nazareth. Das Matthäus-Evangelium macht deutlich, dass die Heimat des Nachfahren von David - Josef - nicht Nazareth, sondern Betlehem war. Am Ende der Flucht nach Aegypten will Joseph nämlich nach Bethlehem zurückkehren. Erst als er von der Gefährlichkeit des Königs Archelaos hörte, beschloss er, sich mit Maria nach dem Jesus-Kind in Nazareth niederzulassen (Matthäus 2,21-23). Nur Bethlehem als Ort von Wohnung und Landbesitz erklärt auch, warum Joseph bei der Volkszählung dort anwesend sein musste." Ich hätte gedacht, weil sie damals das gleiche System wie wir Schweizer mit dem Heimatort hatten. Vielleicht war es ja auch das, zusätzlich? Oder gab es dieses System damals nicht? Es wäre interessant, dies zu wissen. Dies würde bedeuten, dass man ein Geburtsregister im Heimatort hätte führen müssen.

So sieht übrigens die DVD-Hülle des erwähnten Filmes aus.





Sonntag, 11. Dezember 2016

Meint es Gott gut mit mir? Sind Gottes Gebote wirklich gut?


 Ist der dreieinige Gott ein guter Gott? Sind seine Gesetze gut?

„Du sollst nicht!“ reizt uns dazu, sie zu übertreten und macht damit klarer, wie tief wir durch den Sündenfall gefallen sind. Somit ist das Gesetz der Erzieher, der uns zu Christus treibt. In Christus sind wir dem Gesetz gestorben und können mit der Auferstehungskraft Gottes leben. Das ist wirkliche Freiheit und Glück.

Damit wäre alles gesagt, wenn wir es verstehen und fassen können.

Tatsächlich haben wir auf dieser Erde als Wiedergeborene ein Leben lang damit zu tun, dies zu verstehen und auszuleben. Es wäre schön, wenn alle Theologen dabei unterstützend mitwirken würden.

Dazu gehört auch, dass Gott in seinem Wort mehr offenbart, als ich von mir aus erdenken könnte. Ein Beispiel: Entschuldigung ist Selbsterlösung und ein Produkt unserer Möglichkeiten. Biblisch ist: Um Verzeihung bitten und es dem Geschädigten offen lassen, was er damit tun wird. Darüber habe ich mich  anfänglich aufgeregt: Ist es denn nicht schon viel, wenn jemand sich entschuldigt und einsieht, was er falsch gemacht hat. Natürlich ist das schon viel und man kann sich fragen, ob hier nicht schon ein Wunder gegen die Blindheit unserer Sündhaftigkeit geschehen ist. Nur, die Idee sich selber zu entschuldigen ist eine Form der Selbsterlösung. Sünde aber kann nur mit einem so hohen Preis bezahlt werden, wie wir es als Sünder nicht zahlen können. Daher starb Gott selber am Kreuz und opferte sich für meine und Ihre Sünde.

Ich kann also nur als Bittsteller zu Jesus gehen. Genauso habe ich mich gegenüber meinem Opfer zu verhalten: Als Bittsteller und nicht als frecher und anmassender Selbst-Entschuldiger. Ich muss zugeben, ich habe das gegenüber meiner Frau erste ein oder zweimal ausgelebt. Es ist nicht so einfach. Die menschlichen Opfer haben ein Recht, selber zu entscheiden, ob sie vergeben wollen. Es ist ihr Recht Gerechtigkeit zu fordern. Natürlich empfiehlt Jesus, dass sie Barmherzigkeit und Gnade üben sollen, damit Gott ihnen gegenüber auch Gnade erweisen kann. ABER ich als Täter habe nicht das Recht so etwas von einem Menschen, das mein Opfer war, einzufordern. Ich darf nur bitten. ABER Jesus Christus hat uns versprochen, dass er uns so immer vergibt. Er opferte sich, damit ich und Sie Zugang zu Gott dem Vater haben. Das ist mit Gnade gemeint. Das ist eine enorme Demütigung unseres selbstverliebten Stolzes. Und es ist zugleich eine Befreiung! Aus mir selber könnte ich diese Freiheit und dieses Glück nie erdenken.
Darum schreibt Paulus: „So demütigt euch nun unter die gewaltige Hand Gottes, damit er euch erhöhe zu seiner Zeit! Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch.“ (1. Petrus 2,6+7)

Bei Jesus Christus kommt alles gut. Unser Herz findet Frieden und auch unser Denken wird befreit und vernünftig. In Christus finden wir Schätze, die wir uns nie erdenken hätten können. (Kolosser 2,2-3)

(Ich hoffe zur Ehre Gottes geschrieben, dem liebsten Heiland und Erlöser Jesus Christus, der alles wegen mir durchlitt, dem liebevollen Vater im Himmel, der Liebe und Macht vereint und der mich verdorbenen Sünder auf freier Gnade erwählt hat und durch seinen Sohn gesichert hat und mich in seiner Gnade so liebt und erhöht, wie ich es nicht verdient habe und dem Heiligen Geist, der sanft und zugleich gewaltige Wunder wirkt: Ihm, dem dreieinigen Gott allein sei Ehre in Ewigkeit.)

Eine moderne Band, die das musikalisch unterstreicht. 


Hier etwas detaillierter: