Sonntag, 29. November 2015

Henoch und Gospel Sterne

Heute habe ich eine interessante Predigt von der Arche in Hamburg gehört: Henoch, der aus Glauben mit Gott lebte und nach 300 Jahren war nicht mehr auffindbar, da Gott in aufgenommen hat. Eine erstaunliche Bericht der Bibel, aus einer Zeit vor der Sinnflut. Damals muss auf dieser Erde eine andere Welt gewesen sein.

Hier ist die Predigt zu sehen:

https://www.arche-gemeinde.de/predigten/?mid=1253

Christian Wegert: Leben mit Gott.
Wer Mühe hat, sich vorstellen, dass auf dieser Erde verschiedene Welten bestanden haben, kann sich vielleicht die wissenschaftlichen Theorien über den Mars anschauen. Da wird ganz selbstverständlich von der Möglichkeit gesprochen, dass die Welt auf dem Mars mal anders gewesen sein könnte. (Obwohl ich gerade wieder etwas gelesen habe, dass eine Stimme meinte, dass vielleicht der Mars doch nie eine bessere Athmosphäre hatte, da der Mars die Grundvoraussetzungen nie hatte. Aber wie auch immer: Wenn auf anderen Planten verschiedene Welten möglich sein könnten, warum sollte es nicht auf unserer Erde so gewesen sein? Insbesondere, wenn es Gottes Wort so beschreibt?

Danach haben wir den Gospel-Chor Gospel Sterne entdeckt. Der Chorgründer schreibt auf seiner Hompage http://www.gospelsterne.de/ueberuns/gs-eb.html:


"Mit 17 Jahren hatte ich eine Vision, die ich nicht zu deuten wusste. Ich stand mit vielen weißen Menschen in einem Raum und wir sangen Lieder in einer Sprache, die ich nicht verstand."
Aus seiner Homepage:
Eric Bond, geboren in Toledo/Ohio, kam 1984 nach München. Dort begleitete er zusammen mit seinem Bruder und der Band „Bond Brothers“ 130 Late-Night-Shows mit Thomas Gottschalk musikalisch. Seit 15 Jahren arbeitet Eric Bond als Komponist und Produzent deutschsprachiger, christlicher Popularmusik. Die deutschen Texte stammen überwiegend von der Theologin Jutta Hager.
Eric Bond leitet in und um München acht Chöre, veranstaltet regelmäßig Konzerte und gibt deutschlandweit Workshops.
Mit seinen Titeln IHR SOLLT EIN SEGEN SEIN und GOTT IST DA gewann er 2005 und 2006 den Gospel-Award. 

Hier ein Konzert:

Hier wo sie den Gopsel-Award 20015 gewinnen

Freitag, 27. November 2015

Alles nun, was ihr wollt, dass die Leute euch tun sollen,

"Alles nun, was ihr wollt, dass die Leute euch tun sollen, das tut auch ihr ihnen ebenso; denn dies ist das Gesetz und die Propheten. Geht ein durch die enge  Pforte! Denn die Pforte ist weit und der Weg ist breit, der ins Verderben führt; und viele sind es, die da hineingehen. Denn die Pforte ist eng und der weg ist schmal, der zum Leben führt; und wenige sind es, die ihn finden." (Matthäus 7,12+14)

Jesus fasst hier ganz einfach eine wesentliche Aussage der Bibel zusammen: Das Gesetz und die Propheten. Dieses Verhalten ist so schwer, wie wenn wir durch eine enge Pforte gehen. Nicht so zu leben, ist hingegen der Weg der Massen. Das liegt natürlich daran, dass die Menschheit unter der Sklaverei des Sündenfalls lebt. Das führt dazu, dass wir das von Gott gegebene Gute pervertieren. Andere Denker drückten diese goldene Regel so aus:
"Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem anderen zu." Jesus drückt es positiv aus: "Alles nun, was ihr wollt, dass die Leute tun sollen, das tut auch ihr ihnen ebenso;" 

Offensichtlich leben Terroristen nicht nach diesem Grundsatz. Es sei denn, dass sie ebenso behandelt werden möchten, wie sie es tun. Was ich aber nicht annehme, dann hätten sie noch ein anderes Problem. Nun ist es immer einfach auf andere zu zeigen. Die Bibel, Gottes Wort aber zeigt immer auch auf mein persönliches Leben. Von Natur aus werde ich als in Sünde gefallener Mensch auch nicht so handeln, wie es gut wäre. Wenn ich auch nicht gerade eine Bombe werfe, so tue ich es vielleicht in verbaler Form. Denn auch ich neige dazu auf dem breiten Weg der Massen zu laufen. 

Denn schliesslich denkt ja niemand an mich: Ausser ich! Wenn wir auf uns alleine gestellt sind, werden wir so denken. 

Darum brauchen wir einen sicheren Ort, um den anderen auch sehen zu können. Jesus Christus hat mit seinem Opfer diesen sicheren Ort geschaffen. Jesus ist der gute Hirte, der uns gut tut und uns auf ein guten Weideplatz führt, d.h. ein gutes und ewiges Leben garantieren kann, wenn wir ihn als Herrn durch den Heiligen Geist wirken lassen. Wenn wir von Gott selber gerecht gesprochen werden und von ihm als Kind Gottes angenommen werden, dann sind wir für alle Ewigkeit sicher. Wie geht das? "jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden". (Römer 10,13) Es mag uns zustossen, was will. Gott gebe uns wirkliche Freunde, die uns in dieser Hoffnung unterstützen. Das sollte Gemeinde, Kirche sein.

Logischerweise warnt Jesus dann im nächsten Vers von den falschen Propheten, "die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber reissende Wölfe sind! An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen."" (Matthäus 7,15-16a) 

Hier werden also Menschen beschrieben, die sehr wohl "Herr, Herr" rufen können, aber ganz anderes im Sinn haben, als auf Gott zu hören. Etwas später geht ja Jesus noch weiter darauf ein: Nicht alle die rufen Herr, Herr.... 

An den schlechten Früchten werden wir sie erkennen. Dazu gehört sicherlich auch jemand, der andere Menschen nicht so behandelt, wie er behandelt werden möchte.
Mit guten Früchte würde man das Wirken des Heiligen Geistes in einem Menschenleben erkennen. Galater 5,25 zählt einige auf: "Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, reue, Sanftmut, Selbstbeherrschung." Und ich denke, Gott bewirkt auch, dass man Verantwortung übernimmt und sich entschuldigt, wo man Fehler gemacht hat. Gleichzeitig erkennt man immer mehr, die eigene Unfähigkeit und Gottes Fähigkeiten. Und gerade dadurch (und das ist wohl etwas komplex) macht uns Gott fähig durch den Heiligen Geist, dass nun der Wille Gottes zu meinem Willen wird. (Das mag in dieser Zwischenzeit immer nur unvollkommen sein. Aber immerhin: Durch die Busse, d.h. Hinwendung zu Jesus, kann Gott wirken.) Heiligung ist denn auch nichts anderes, als immer mehr Gott zu erkennen, wie heilig, gerecht, liebevoll und verschwenderisch gütig Gott mir gegenüber ist und wie ich dem nicht entspreche. Denn ein guter Baum bringt gute Früchte, ganz natürlich. Ein reissender Wolf aber ist ein Wolf, auch wenn er Kreide gefressen hat. Philosophen ohne Heiligen Geist erkennen, dass der Mensch prinzipiell ein Wolf ist. Wer eine Wiedergeburt erlebt wird noch viel tiefer diese Wahrheit kennen lernen - gerade in seinem eigenen Herzen. Hier liegt auch der tiefe Grund, warum wir manipuliert werden können: Wir wollen (oft unbewusst) verführt werden, um unsere Sündhaftigkeit ausleben zu können. Wird dies sogar noch als top Ideologie oder superheile Religion verkauft, dann gehen wir völlig in unserer Bösartigkeit auf. 

Gut, niemand ist so böse wie er sein könnte, die Abgründe sind in Tat und Wahrheit noch tiefer. Das mag ein Trost sein. Auf jedenfall werden wir so (s.o.) sicherlich in einem gewissen Bereich dann unserer sündhaften Natur freien lauf lassen. Dann mobben wir. Dann betrügen wir. Dann machen wir andere Menschen klein. Dann tun wir andere Menschen weh. Dann können wir sogar in voller Ueberzeugung töten. Mit dem allem sind wir dann sehr, sehr weit von Jesu Worten entfernt: "Alles nun, was ihr wollt,..." Und eigentlich wissen wir ja, was richtig wäre. Wir haben es nur verdrängt - mit Hilfe von Lügen, Ideologien, Philosophien, religiösen und/oder psychologischen Praktiken usw. So sehen wir unsere eigenen Sünden selten oder gar nicht oder nur sehr oberflächlich. In einem religiösen oder ideologoischen Wahn sehen wir es natürlich erst recht nicht. So wahr zum Beispiel Stalin von der Notwendigkeit seiner Taten für eine bessere Welt völlig überzeugt. So gibt es manche Wölfe im Schafspelz, die einmal vor Gott eine böse Ueberraschung erleben werden. Denn Gott ist gerecht. Er ist nicht korrupt. Dann wird unser eigenes Gewissen uns genau sagen, wie es um uns steht. Wer sich noch an ein schlechtes Gewissen erinnern kann, kann sich vorstellen, wie es weh tun kann. Nur schon dies ist eine Hölle, beissend wie das Feuer.

Daher ist es vernünftig hier auf dieser Welt zu Jesus zu gehen und ihm alles zu bringen. Das war wir erkennen und auch nicht erkennen. Denn alle, die das machen, dürfen sicher sein, dass Jesus diese Hölle für uns getragen hat. Er hat unsere Schuld, unseren Fluch, unsere Verurteilung getragen. Darum litt er, damit er uns helfen kann und so zu unserem Heiland werden kann.

Weil Gott nicht korrupt ist, kann er nicht einfach Vergeben. Gott ist konsequent und geradlinig, er ist kein gefallener Mensch, sondern der Heilige Gott und ihm alleine gehört alle Ehre! Und dieser Gott der Mächtig und Liebe ist, opfert sich als Jesus Christus, als das Wort Gottes, damit die Gerechtigkeit erfüllt wird und Gott mir vergeben kann, ohne das Gott ungerecht wird. Auch jene Menschen, die vor dem Opfer von Jesus gestorben sind und auf die Gnade Gottes vertraut haben, wie beispielsweise Abraham oder David, erfuhren durch dieses Werk von Gott Vergebung und Adoption als Kind Gottes. Gott steht ja ausserhalb von Raum und Zeit. Das mögen wir nicht wirklich fassen können, aber so ist nun mal Gott: unfassbar von uns Menschen. Aber wir können das begreifen, was er uns offenbart. So offenbart uns Gottes Wort, die Bibel, dass alle Menschen Ebenbilder Gottes sind.Der Sündenfall hat diesen Zustand etwas verbogen, pervertiert. Und so gehen wir mit anderen Menschen nicht so um, wie wir sollten. ABER wir wissen eigentlich, wie es sein sollte: "Alles nun, was ihr wollt, dass die Leute euch tun sollen..." Wir aber behandeln Gottes Ebenbilder pervers. Nur wenn wir: "Alles nun, was ihr wollt, dass die Leute euch tun sollen, das tut auch ihr ihnen ebenso;" dann erfüllen wir das Gesetz und die Propheten. Aber im gefallenen Zustand unseres Menschsseins können wir das nie in der der Reinheit und Vollkommenheit ausleben, selbst wenn wir uns alle Mühe geben. Darum brauchen wir Hilfe und Vergebung. Und das gibt uns Gott alles: durch Jesus Christus schafft er uns Vergebung und Adoption als Kind Gottes. Durch den Heiligen Geist gibt er uns konkrete Lebenshilfen. In Gnade Leben heisst, alles von Gott erwarten und ihm Vertrauen auf Gottes Hilfe zu beten, zu denken, zu handeln. Dabei bekommt man ein immer besseres Ohr, Gott zu verstehen. Natürlich gibt es Missverständnis und Versuchungen. Dieser geistliche Kampf wird uns aber letztendlich gut tun, denn es ist Gott selber, der hinter uns steht und uns fördert und hilft, wenn wir auf Jesus Christus vertrauen.

Dann werden wir beginnen, andere Menschen so zu behandeln, wie wir behandelt werden wollen. Wir beginnen nicht nur unsere eigenen Interessen zu verfolgen, sondern auch andere Menschen ins Blickfeld zu bekommen. In einer Zeit, wo im Westen Narzismus nicht mehr als psychische Krankheit diagnostiziert wird, weil ja alle etwas narzistisch sind, ist das etwas Besonderes. 

Natürlich müssen wir auch lernen, was denn Gott gut findet und was nicht. Jesus und Paulus konnten sehr wohl die Frage stellen, wenn sie ungerecht behandelt wurden, mit welchem Recht dies jemand macht. Gott gibt auch Rechtssicherheit, was Vertrauen und Freiheit schafft! Und wie das genau gemeint ist, wo Abgrenzung gut tut usw., da hilft Bibellesen unter Gebet. Da lernt man über das Recht Gottes uns seine Barmherzigkeit. Man lernt etwas über Rechtssicherheit, über Gleichwertigkeit und Gerechtigkeit und über die Freiheit ein Individuum sein zu dürfen! Gerade ein Individuum sein zu dürfen, ist etwas besonderes. Ich muss mich nicht allem anpassen, sondern darf auch in aller Freiheit meinen Weg gehen. Die Bibel schafft dies, indem sie uns lernt nicht Menschen zu fürchten, sondern Gott. Und dass schafft Freiheit! Man lernt, dass nicht meine Leistung mich wertvoll oder sinnvoll macht, sondern Gottes Liebe, die mich als Sünder liebt und für den er gestorben ist. Und wenn er sogar für einen Feind gestorben ist, wieviel mehr wird er sich nun für ein Kind von ihm einsetzen! So können wir in allem Leid und Durcheinander in dieser Zwischenzeit mit Paulus ausrufen: "Aber in dem allem überwinden wir weit durch den, der uns geliebt hat." (Römer 8,37)

Denn: "Jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden". (Römer 10,13)

Gebet:
Danke lieber Heiland, bist Du  grösser als ich. Bist Du so gerecht und wahrhaftig. Bist Du nicht korrupt. Auf Dich ist verlass. Du hältst zu mir, wenn niemand, nicht einmal ich zu mir halten kann. Du bist der, der alles Gut macht. Du verdienst es, dass ich Dir vertraue. Und DU wirst mein Vertrauen nicht missbrauchen, denn Du bist gut und Gott!
Wenn Du zornig bist, so hast Du Freude, wenn ich den Grund Deines Zornes Jesus bringe. Dann musst Du nicht mehr zornig sein! Dann kannst Du gerecht sein UND mich annehmen, denn Du hast mich gern! Danke Vater im Himmel. Danke lieber Heiland, Jesus Christus. Und danke lieber Heiliger Geist für Dein wirken.
Danke befreit mich gerade die Ehrfurcht vor Dir, vor Furcht. 
Ich verstehe als Mensch nicht alles. Aber ich weiss, dass Du der gute und liebevolle Gott bist. So sei Du mein Herr. Zeige mir Deine Wahrheit. Sei mein Licht auf meinem Weg. Lehre mich Gottesfurcht und nimm jede Lebensfurcht und Furcht vor Menschen. Denn Du bist das Leben! Ein Leben in ewiger wertschätzender Liebe. In diese Perichorese der Dreieinigkeit möchte ich auch ewig sein!

Amen!

Wer so getröstet und geliebt wird. Wer so sicher ist in Gott, der wird von Gott auch die Kraft bekommen: "Alles nun, was ihr wollt, dass die Leute euch tun sollen,...." zu erleben. Und wenn er fällt, so haben wir einen Hohen Priester, Jesus Christus, der alles - aber ohne Sünde - miterlebt hat und dadurch mitfühlen kann. Er hilft wieder auf. Jesus gibt Hoffnung, dass wir aufstehen können. Darum hören wir nicht auf den Versucher, der uns hoffnungslos machen will. Wie sang einst Luther: Ein Wörtlein kann ihn fällen... Denn Gott ist unsere feste Burg.


Montag, 16. November 2015

Eschatologie Endzeit eine interessante Diskussion verschiedener Meinungen: Mit John Piper, Wilson, Storms und Hamilton

Schön finde ich, wie sie zum Anfang beten und in ihrer unterschiedlichen Meinungen Einheit in Christus leben. Leider ist es auf Englisch und nicht auf Deutsch.
Zum Thema habe ich über diese verschiedenen Auslegungen auf meinen Blogs geschrieben (auf diesem und auf filmund.blogspot.com

Sobald ich Zeit habe, möchte ich das ganze Gespräch hören.

John Piper hat das Gespräch interessant aufgebaut. Zuerst sucht er die Gemeinsamkeiten. Frägt auch, ob man mit jener oder anderer Aussage einverstanden sei. Dann wird es schwieriger - und er selber sagt es. Mit der Zeit wird es auch emotionaler. Aber vor allem ist zuerst einmal das genau ausdrücken und genaue zuhören. Eigentlich leben sich ganz natürlich eine Art von Toleranz. Jene alte Toleranz, die dem anderen zuhört, auch wenn man nicht genau der gleichen Meinung ist. Eine Toleranz, die fähig ist, eine andere Meinung anzuhören und den Menschen trotz seiner anderer Meinung als Mensch zu sehen. In diesem Fall sind es Christen, welche Postmillennialismus, Prämillennialismus oder Amillennialismus vertreten. 

Sonntag, 8. November 2015

Warum musste Jesus Christus für mich sterben?

Gott ist gut. Wirklich gut, heilig und rein. Er ist der Massstab, der Anfang und der Ursprung alles Seins. Das Böse ist die Perversion dieses Guten. "Gott lässt nämlich auch seinen Zorn sichtbar werden. Vom Himmel her lässt er ihn über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen hereinbrechen. Denn mit dem Unrecht, das sie tun, treten sie die Wahrheit mit Füssen. Dabei ist doch das, was man von Gott erkennen kann, für sie deutlich sichtbar; er selbst hat es ihnen vor Augen gestellt." (Römer 1,18)
Paulus erklärt danach in einigen Versen, die allgemeine natürlich Erkenntnis über Gottes Existenz und dass wir wissen, was falsch läuft und folgert dann daraus:
"Deshalb darfst du allerdings nicht meinen, du seist entschuldigt, wenn du das alles verurteilst. Denn wer du auch bist: Indem du über einen anderen zu Gericht sitzt, sprichst du dir selbst das Urteil, weil du genau dasselbe tust wie der, zu dessen Richter du dich machst. Nun wissen wir aber, dass Gott die zu Recht verurteilt, die jene Dinge tun; wir wissen, das sein Urteil der Wahrheit entspricht. Und da meinst du, du könntest dem Gericht Gottes entgehen, wo dudoch genauso handelst wie die die du  verurteilst? Oder betrachtest du seine grosse Güte, Nachsicht und Geduld als selbstverständlich? Begreifst du nicht, dass Gottes Güte ich zur Umkehr bringen will?" (Römer 2,1-4)

Gute Bäume bringen gute Früchte hervor. Somit sind Gute Werke Schuldigkeit, also selbstverständlich. Nur schon unsere Erwartung, wenn wir etwas Gutes getan haben, einen speziellen Dank oder Lob zu erwarten zeigt, dass wir von unserer Natur aus anders handeln würden. Seit dem Sündenfall neigt der Mensch zur Perversion des Guten. 

Gott ist wirklich Gott. Es gibt nichts besseres als Gott. Gott ist nich korrupt, sondern gerecht. Darum kann er uns in Sünde gefallene Menschen nicht einfach vergeben. In seiner Konsequenz muss er unsere Sündhaftigkeit ablehnen. Dabei verwendet die Bibel den Begriff: Der Zorn Gottes, der auf uns ruht. Oder die logische Konsequenz der Sünde: den Fluch. Er äusserst sich indem, dass wir sterben müssen. Der Sünde Lohn ist der Tod! Unser Vorfahre Adam hat den Tod im Paradies gewählt, obwohl in Gott davor gewarnt hat. Und wir alle tun genügendes, um uns als wirkliche in Sünde gefallene Menschen zu benehmen. 

Gott wäre also ungerecht, wenn er uns einfach so vergeben würde. Dann würde Gott willkürlich und korrupt handeln. Aber Gott ist gerecht und geradlinig. Er ist ein guter Herrscher. Böse Herrscher verbreiten eine Unsicherheit, indem sie Rechtsunsicherheit verbreiten. Dadurch  binden sie die Menschen an ihre Person. Gott aber ist absolut nicht so: Er ist so gut, dass er Rechtssicherheit gibt. Und jeder Staat sollte daher ebenfalls die Rechtssicherheit anstreben, damit die Menschen frei leben können. Alles andere führt zur Abhängigkeit von Machtmenschen. (Nebenbei erwähnt: Dass ist eine sehr positive Nebenwirkung der Bibel für jede Gesellschaft: Rechtssicherheit. Dies schafft Freiheit UND Ordnung!)

Es ist nichts als logisch, dass Gott uns also in unserem Zustand verurteilen muss, weil wir seinem wirklich guten Massstab nicht entsprechen können. Sein Charakter ist so gut, dass er einen völlig angemessenen und korrekten Zorn auf unsere Ungerechtigkeit hat.

Nun kann man sich fragen, warum Gott dann trotzdem so barmherzig sein kann. Warum hat er soviel Geduld mit uns Sündern? Bereits Paulus erwähnt es (s.o.): Er will uns damit Zeit geben zur Umkehr. Aber handelt damit Gott nicht inkonsequent? Wird er damit nicht Teilhaber des Unrechts, dass dann geschieht?

Paulus gibt darauf eine gute Antwort. Zuerst aber erklärt er in den vorangehenden Versen, dass jeder Mensch ein Sünder ist. Dabei zitiert er aus dem Alten Testament, dem Tenach der Juden. Ein Beispiel: "Keiner ist gerecht, auch nicht einer." (Römer 3,10b, (2))
"Damit wird jeder Mund zum Schweigen gebracht; die ganze Welt ist vor Gott als schuldig erwiesen. Denn auch durch Befolgen von Gesetzesvorschriften steht kein Mensch vor Gott gerecht da. Das Gesetz führt vielmehr dazu, dass man seine Sünde erkennt." (Römer 3,19b-20)

Und jetzt kommt die Lösung dieses gordischen Knotens:

"Doch jetzt hat Gott - unabhängig vom Gesetz aber in Uebereinstimmung mit den Aussagen des Gesetztes und der Propheten - seine Gerechtigkeit sichtbar werden lassen. Es ist eine Gerechtigkeit deren Grundlage der Glaube an Jesus Christus ist. und die allen zugute kommt, die glauben. Dabei macht es keinen Unterschied, ob jemand Jude oder Nichtjude ist, denn alle haben gesündigt, und in ihrem Leben kommt Gottes Herrlichkeit nicht mehr zum Ausdruck, und dass sie für gerecht erklärt werden, beruht auf seiner Gnade. Es ist sein freies Geschenk aufgrund der Erlösung durch Jesus Christus.
Ihn hat Gott vor den Augen aller Welt zum Sühneopfer für unsere Schuld gemacht. durch sein Blut, das er vergossen hat, ist die Sühne geschehen, und durch den glauben kommt sie uns zugute.
Damit hat Gott unter Beweis gestellt, dass er gerecht gehandelt hatte, als er die bis dahin begangenen Verfehlungen der Menschen ungestraft liess. Wenn er Nachsicht übte, geschah das im Hinblick auf das Sühneopfer Jesu. durch dieses hat er jetzt, in unserer Zeit, seine Gerechtigkeit unter Beweis gestellt; er hat gezeigt, dass er gerecht ist, wenn er den für gerecht erklärt, der sein ganzes Vertrauen auf Jesus setzt.
Hat da noch irgendjemand einen Grund, auf etwas stolz zu sein? Nein, das ist jetzt ausgeschlossen." (Römer 3,21-27a)

Jesus Christus trägt meine Sünde. Der absolut angemessene Zorn Gottes auf meine Sünde trug Jesus Christus bis ans Kreuz. Jesus erlitt meinen Fluch, meine Uebertrettungen und meine Schuld. Er starb und stand von den Toden auf, damit ich - auch wenn ich sterben sollte, bevor Jesus wiederkommt, nicht sterben werde, sondern mit einem neuen Leib auferstehen werde. Nun bin ich gerecht und frei! Gott kann mit mir völlig legal lieb und barmherzig umgehen. Auf dieser Rechtsgrundlage konnte Gott auch schon in früheren Zeiten mit Menschen gnädig sein. Sein Plan mit  der Menschheit führte Gott den Vater zu diesem grossen Opfer. Und Gott der Sohn führte ihn aus: Weil Gott in aller Ewigkeit mächtig UND Liebe ist! Er war schon immer in der Dreieinigkeit in einer wertschätzenden Liebe. Und nun hat er uns Menschen geschaffen, damit wir in diese Liebe - auch Perichorese genannt - aufgenommen werden. Das kostest Gott sehr viel. Geduld, Barmherzigkeit, Opferbereitschaft. Was für ein guter Charakter Gott hat! Ihm allein gebührt die Ehre und Anbetung! Danke lieber Heiliger Geist kannst Du uns dies immer klarer aufleuchten lassen.
Und in dieses Bild von Jesus Christus will uns Gott nun verwandeln. Dies führt ebenfalls über Geduld, Barmherzigkeit und Opferbereitschaft. Dazu gäbe es wieder viel zu sagen.

Gebet:
Danke lieber Heiland, Jesus Christus, bist Du wirklich mein Heiland. Du bist der Held, der aus Liebe zu mir auf diese Welt kam und Dein wunderbares Leben in Liebe mit dem Menschsein gewechselt hast. Du ertrugst unsere Bösartigkeiten, unseren Wankelmut, unsere Lieblosigkeit und Ignoranz. Du ertrugst unsere Perversion des Guten, weil Du solche Sünder retten willst., wird jeder, der zu Dir kommt, dies erleben dürfen. Heiliger Geist mach es möglichst vielen Mensch klar, wie gut und liebevoll das alles ist. Wechsle ihr Empfinden, dass sie diese Frohe Botschaft (= Evangelium) verstehen können. Denn von Natur aus riechen wir die Verurteilung in Deinen Worten und können die Liebe und Vergebung dahinter nicht sehen! Erkläre es uns, damit wir weise werden. Schenke Gottesfurcht, damit wir Respekt vor Gott und dem wirklich Guten haben. Denn dass ist der Anfang der Weisheit. Sprich zu uns, wenn wir die Bibel aufschlagen und darin lesen, damit wir es verstehen können.
Danke vergibst Du meine Sünden: Die vergangenen, die aktuellen und die zukünftigen. Herr bewahre mich und schenke mir die Kraft, alles von Dir zu erwarten und treu bei Dir zu bleiben. Ich will Dir vertrauen und Deinem Wirken. Sei Du Herr meines Lebens! Denn dann kommt alles gut!
Amen


Anhang:
Bibelzitate stammen, wenn nichts anderes erwähnt wurde, aus der Neuen Genfer Uebersetzung
(1) andere Uebersetzung, Schlachter: "Denn es wird geoffenbart Gottes Zorn vom Himmel her über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen, welche die Wahrheit durch Ungerechtigkeit aufhalten, weil das von Gott Erkennbare unter ihnen offenbar ist, da Gott es ihnen offenbar gemacht hat." (Römer 1,18)

(2) Siehe hierzu im Alten Testament: Psalm 14,1-3; 53,1-3 und Prediger 7,20. Hier das erste Beispiel zitiert:
"Dem Vorsänger. Von David. der Tor spricht in seinem Herzen: 'Es ist kein Gott!' Sie begehen verderbliche und gräuliche Handlungen; keiner ist, der Guts tut.
Der HERR schaut vom Himmel auf die Menschenkinder, dass er sehe, ob jemand so verständig sei und nach Gott frage;
aber sie sind alle abgewichen und allesamt verdorben; keiner ist, der gutes tut, auch nicht einer." (Psalm 14,1-3) (Schlachter-Uebersetzung) Im Textzusammenhang wird auch auf die Menschen Bezug genommen, die Gerecht sind. Doch gerecht sind nur jene Menschen, denen Gott ihre Schuld vergeben hat! Und das verstand auch David: "Gedenke nicht der Sünden meiner Jugend und meiner Uebertretunggen; gedenke aber mein nach deiner Gnade, um deiner Güte willen o HERR. Der HERR ist gut und grecht, darum weist er die Sünder auf den Weg; er leitet die Elenden auf den rechten Pfad und lehrt die Elenden seinen Weg. Alle Pfade des HERRN sind Gnade und Wahrheit denen, die seinen Bund und seine Zeugnisse bewahren. Um deines namens willen, o HERR, vergib meine Schuld; denn sie ist gross!" (Psalm 25,7-11) (Schlachter-Uebersetzung)