Sonntag, 2. August 2015

Am Anfang. Gott existiert aus sich selber. Der Mensch und seine Sünde. Gut und die Perversion des Guten.

Laut 1. Mose existierte Gott aus sich selber. Er ist der Grund für die Schöpfung. Er gibt der Schöpfung Sinn, weil er sie zu einem sinnvollen Zweck erschaffen hat. Und er gibt mir als Mensch Sinn, weil er mich für einen sinnvollen Zweck geschaffen: Gott mit meinem Leben und meinem ganzen Sein zu ehren.

Die heutige Predigt (s.u.) geht darauf ein. Was er noch nicht angesprochen hat: Wir Menschen haben eine unveräusserliche Würde als Menschen, die uns vom Rest der Schöpfung hervorhebt: Wir sind als Mensch Gottes Ebenbild. Und zwar als Frau oder als Mann sind wir Gottes Ebenbild. Gott hat uns seine mittelbaren Eigenschaften bei der Schöpfung mitgegeben. Die unmittelbaren Eigenschaften Gottes haben wir natürlich nicht erhalten: So ist Gott transzendent, aus sich selbst existierend, allmächtig, allgegenwärtig, er regiert aus sich selbst. Das alles unterscheidet uns von Gott, wenn es auch immer wieder Menschen geben mag, die dies nicht glauben wollen und sich und damit anderen Probleme schaffen.
Leider muss 1. Mose (also Genesis oder auf Hebräisch Bereschit (= am Anfang) auch davon erzählen, dass unser Ur-Ur-...Grossvater Adam seine von Gott vermittelte Wesensart beschädigt - oder besser pervertiert hat. Er hätte gut über diese Welt und die Tiere sowie die Natur der Erde herrschen sollen. Stattdessen unterstellte er sich der Schlange, die ihn versuchte. Da der Teufel durch die Schlange redete unterstellte sich Adam und damit uns alles diesem gefallenen Engel. Daher erklären sich die Probleme unserer heutigen Welt. Darum leben wir unsere Gottähnlichkeit nicht mehr so aus, wie wir es vor dem Sündenfall konnten. Nun neigen wir dazu, das von Gott  gut geschaffene zu pervertieren. Aus unserer von Gott gegebenen Würde und Persönlichkeit machen wir ein stolzes Gehabe der Selbstgerechtigkeit. Bei erkennen wir oft unsere eigenen Sünde nicht. Bei anderen fällt es uns da viel einfacher. Und wenn wir Unrecht sehen, können wir oft sehr genau sagen, wie es sein sollte. Das beisst, dass uns Gott etwas von seinen Massstäben mitgegeben hat. Nur wenn es darum geht, diese Massstäbe auf uns selber anzuwenden, scheinen wir blind zu sein.

"Weil kein Mensch auf Erden so gerecht ist, dass er Gutes tut, ohne zu sündigen, ..." Prediger 7,20 beginnt eine weiser Satz. Der Prediger (ein Buch des Alten Testament) rät dann, nicht so genau hinzuhören, wenn "dumm" über uns geredet wird, weil wir ja selber nicht besser handeln und es nur unnötig aufregen würde. Alleine diese Weisheit! 

Jesus Christus ist nun der neue Adam. Als Gottes Sohn, als Gott selber hat er keine Sünden und kann darum meine Strafe für mich tragen. Wie ein Lamm, dass ganz unschuldig ist, trägt er meine Schuld, damit ich die Folgen der Sünde nicht tragen muss. (Der Tod ist die Folge der Sünde. Das Blut symbolisiert Leben. Jesus Christus liess sein Blut fliessen, um mich zu retten. Das symbolisierten die alten Tieropfer und das symbolisiert der Wein / Traubensagt beim Abendmahl, dass Jesus Christus wirklich am Kreuz erfüllt hat.)
Darum kann ich Gott ehren und zu Jesus Christus gehen und  all meine Unvollkommenheit, Lieblosigkeit, Ungeduld. Und nicht nur das, sondern auch die eigentliche Wurzel der Sünde in mir ihm bringen. UND es ist damit gut. Mein Gefühl sagt mir, dass dies peinlich sei. Aber dieses Gefühl oder dieser Gedanke zeugt nur von meiner gefallenen Art: Es ist gerade das Gegenteil: Ich ehre damit Gott und sage, dass er Recht hat. Es war wirklich NOT-WENDIG, dass Jesus Christus für mich starb. Und noch mehr: Gott hat sogar Freude. Der Himmel jubelt, wenn ich meine erkannten und unerkannten Sünden Gott hinlege. Auch so kann ich Gott ehren und erfülle somit meinen Zweck als Mensch: Gott zu ehren!

So adoptiert mich Gott als sein Kind. Und nun gilt es in dieser Gnade, in diesem Geschenk Gottes zu leben. Geistlich passiert da viel. Hier einige Stichworte: Wiedergeburt. Der Dreieinige Gott nimmt in mir Wohnung. Mein Körper wird zum Tempel Gottes. Ich werde zum Priester Gottes, der durch Jesus Christus dem Hohen Priester immer Zugang zu Gott hat. Ich werde zu einer neuen Kreatur, die viel Freude erlebt. Das Schöne ist, dass Gott oft in der ersten Zeit nach einer Umkehr zu ihm, eine besondere Gnadenzeit schenkt. Ich selber habe erlebt, dass man sich bereits schon ein wenig im Himmel fühlt: Viele Probleme sind keine mehr. Doch Gott will uns auch reifen lassen. Und das tut er mit Schwierigkeiten. Daher sollten wir uns durch diese Schwierigkeiten nicht entmutigen lassen, wenn sie dann kommen. Es ist in dieser gefallenen Welt ganz "normal". Nun gilt es, in den Anfechtungen Gott treu zu bleiben. Und wenn wir doch fallen, wieder mit Gottes Hilfe aufzustehen.
Denn obwohl wie Wiedergeboren sind ist zugleich  auch das Alte noch da. Und ich warte auf die Verherrlichung, die entweder durch meinen Tod oder das zweite Kommen von Jesus erfüllt wird. Das erklärt auch die Ungerechtigkeiten der Christen zu allen Zeiten: Wir sind aus Gnade errettet und leider immer noch fähig, die grössten Gräuel zu tun. Das mag nicht allen bewusst sein, aber darum warnt die Bibel davor. Darum ruft sie Wiedergeborenen zu, dass sie sich nicht gegenseitig "auffressen" sollen, sondern in Liebe einander annehmen. Darum betete Jesus in Johannes 17 zu fest für uns. Und auch darum ging er ans Kreuz für uns.

"Denn wenn ihr nach dem Fleisch lebt, so müsst ihr sterben; wenn ihr aber durch den Geist die Taten des Leibes tötet, so werdet ihr leben." (Römer 8,13) 

Hier ist die Betonung des wirklichen Lebens: Wir sollen wirklich leben, darum sollen wir die pervertierte Form des Lebens nicht ausleben. Denn wir würden dadurch das wirkliche Leben verlieren. Aber durch den Geist Gottes sollen wir diese Taten töten, damit wir wirklich leben! Paulus erklärt dann auch warum das so ist:
Wenn wir durch den Geist Gottes  geleitet werden, dann sind wir Gottes Söhne und also solche sollen wir eine unverkrampfte Beziehung zu Gott haben: Abba, dass heisst lieber Papi können wir zu unserem Vater im Himmel sagen!

Zugleich gilt:

"Denn auf Hoffnung hin sind wir errettet worden. Eine Hoffnung aber, die man sieht, ist keine Hoffnung; denn warum hofft noch jemand auf das, was er sieht?
Wenn wir aber auf das hoffen, was wir nicht sehen, so erwarten wir es mit Ausharren.
Ebenso kommt aber auch der Geist unsren Schwachheiten zu Hilfe. Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich's gebührt, aber der Geist selber tritt für uns ein, mit unaussprechlichen Seufzern.  Der aber die Herzen erforscht, weiss was der Sinn des Geistes ist; denn er tritt für die Heiligen so ein, wie es Gott angemessen ist." (Römer 8,24-27)

Wir sehen also, von Gottes Geist getrieben sein, heisst sich auf Gott verlassen. Es bedeutet zu hören,wenn der Geist Gottes über unsere Sünden spricht. Es heisst darauf trauen, dass Jesus Christus dafür gestorben ist. Somit ist auch das Leben in der Heiligung ein stetiges Wachsen der Selbsterkenntnis und Sündenerkenntnis und der Barmherzigkeit, Gnade und Liebe Gott mir gegenüber. So lerne ich Gott und mich selber immer besser kennen. Ich werde immer demütiger und fröhlicher. Immer freier vom Leistungsdenken. Immer hingegebener an Gottes Liebe und Güte. Dabei ist es der Gott der Heilige Geist selber, der für mich vor Gott eintritt und all meine Gebete würdig macht. Es ist auch Gott selber, der meine guten Werke wirklich gut machen muss, damit sie dem Massstab Gottes genügen. (Vor den Menschen mögen meine guten Werke gut sein. Aber Gott sieht hinter die Fassade und weiss die tiefsten Beweggründe meiner Tagen. Und dies braucht ebenfalls Reinigung. Und das macht Jesus Christus gerne. Und das ist auch wieder Ehre Gottes und meine Freude.)

Gebet
Gott allein sei Ehre. Lieber Vater im Himmel. Danke hast du mich gut geschaffen. Es tut mir Leid, dass ich auch unter der Erbsünde leide, wie an einer Krankheit, die Dein Gutes zu pervertieren droht. Danke kann ich Dir auch das bringen, damit Du etwas Gutes daraus machst. 
Ich habe die Erbsünde nicht begannen. Aber ich bin dadurch blind geworden für meine eigenen Sünden und neige nun dazu, böses für gut zu erklären zu wollen. Ich neige dazu, dass Gute von Dir oh Gott zu pervertieren, also Böses daraus zu machen. Daher komme ich zu Dir. Vergib, was ich alles falsch gemacht habe. Wieviel Menschen habe ich weh getan? Wieviel mal habe ich über andere Menschen in Gedanken nicht geliebt, sondern sie ihrer Gottes Ebenbildlichkeit beraubt? Herr, ich kann nicht aus meiner Kraft den Sünder lieben und die Sünde hassen. Vielmehr neige ich dazu, den Sünder zu hassen, besonders wenn es etwas ist, was mir besonders wichtig ist. Herr hilf!
Und danke vergibst Du! Danke liebst Du mich. Du hast mich geliebt, als ich noch nichts von Dir wusste. Du bist für mich gestorben, als ich noch lange nicht lebte. Vielen Dank dafür!
Breite Dein Reich der Liebe, der wertschätzenden Liebe, der Ueberwindung der Perversion des Guten aus. Herr dein Reich komme, damit wir wirklich leben können! Damit wir so werden, wie Du uns gedacht hast. Damit wir unsere Gaben von Dir so ausleben, wie es Dich verherrlicht und wie es uns auch gut tut! Lass unsere Lust, unser Wille, unsere ganze Liebe und unser ganzes Streben dem Guten dienen! Lass dies immer mehr wahr werden, bist Du dann wieder kommst, lieber Heiland, und alles vollendest.
Amen

PS: Der Unterschied zwischen wahren Christen und noch nicht Christen ist nicht die Fähigkeit zu sündigen. Beide können es. Wobei beide nicht so schlechte Taten tun, wie sie es könnten. Das ist ein Trost: Niemand ist so böse, wie er sein könnte. Wir nehmen uns für gewöhnlich zusammen. Zum einen wohl auch, um uns zu bestätigen, dass wir nicht so schlimm sind. 
Jesus Christus - und hier kommen wir an den Punkt, wo der Unterschied liegt - geht aber an die Wurzel unserer Probleme. Denn die offensichtlichen Sünden sind wie die Baumkrone eines Baumes: Sie sind treten zu Tage. Aber dahinter steht noch ein ganzes Wurzelwerk, dass man nicht sieht. Tief vergraben erstrecken sich diese Wurzel im verborgenen der Dunkelheit und zieht dort ihre Kraft. Die wahr Tiefe und Schrecklichkeit der Sünde sehen wir für gewöhnlich nicht. Für diese "Krankheit" ist Christus gestorben. Und wer zu Jesus Christus geht und ihn als Herrn akzeptiert und ihm nun gehorchen will, darf sicher sein, dass die sichtbaren und unsichtbaren Sünden vergeben sind. Und wenn Jesus Christus wiederkommt oder wir sterben und zu ihm Heim gehen, dann werden wir verherrlicht und Wurzel wie Baumkrone werden von aller Perversion befreit sein. Nun aber müssen wir lernen mit diesen zwei Naturen in uns zu leben. Dieser geistliche Kampf wird uns reifer machen. barmherziger, geduldiger mit uns und mit anderen, was sehr wertvoll ist. Paulus sagte es mal sehr kurz und prägnant: Werdet voll Heiligen Geist und nicht voll Alkohol!
Die Weisheit, welche mit der Gottesfurcht beginnt, braucht es dazu. Und Gott gibt gerne, wenn wir ihn darum bitten. Sprechen tut der Heilige Geist - für gewöhnlich - durch die Bibel. Darum sollten wir uns auch Zeit für dieses Gespräch mit Gott einplanen, indem wir die Bibel lesen. Das wird unserer Seele, unserem Verstand und unserem Wohlbefinden gut tun. Denn ohne dieses Sprechen des Heiligen Geistes durch die Bibel werden selbst die Herzen der Wiedergeboren wieder zu steinharten, zu knallharten Herzen. Gott will aber, dass wir ein weiches, fleischiges Herz bekommen:

"Ich aber will ihnen ein einiges Herz geben und einen neuen Geist in eure Brust legen und will das steinerne Herz aus ihrem Leibe nehmen und ihnen ein fleischernes Herz geben,
damit sie in meinen Geboten wandeln und meine Rechte beobachten und sie tun und sie sollen mein Volk sein, und ich will ihr Gott sein." (Ezechiel 10,19+20)

"Ich will reines Wasser über euch sprengen, dass ihr rein werdet, von aller eurer Unreinigkeit und von allen eurer Unreinigkeit und von allen euren Götzen will ich euch reinigen.
Und ich will euch ein neues Herz geben und einen neuen Geist in euch legen, ich will das steinernes Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben;
ich will meinen Geist in euch geben und will solche leute aus euch machen, die in meinen Satzungen wandeln und meine Rechte beobachten und tun." (Ezechiel 36,25-27)

"Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, so kann er nicht in das Reich Gottes eingehen!
Was aus dem Fleisch geboren ist, das ist Fleisch, und was aus dem Geist geboren ist, das ist Geist.
Wundere dich nicht, dass ich dir gesagt habe: Ihr müsst von neuem geboren werden! Der Wind weht, wo er will, und du hörst sein Sausen; aber du weisst nicht, woher er kommt und wohin er geht. So ist ein jeder, der aus dem Geist geboren ist.
Nikodemus antwortete und sprach zu ihm: Wie kann das geschehen?
Jesus antwortete und sprach zu ihn:
Du bist ein Lehrer Israels und verstehst das nicht?
(Johannes 3,5-10)

Man sieht, man hat selbst als guter Lehrer nie ausgelernt.

Hier ist die noch Eingangs erwähnte Predigt: Der Anfang von Wegert:
https://www.arche-gemeinde.de/predigten/?mid=1182

Hier noch eine weitere Predigt: Vollmacht, Gottes Kind zu sein

"Und was besitzt du, das du nicht empfangen hast? Wenn du es aber empfangen hast, was rühmst du dich, als ob du es nicht empfangen hättest?" 1. Korinther 4,7b

ALLES Gute, was wir haben, haben wir von Gott empfangen. Warum rühmen wir uns also, als ob wir es nicht von Gott erhalten hätten? Warum tun wir dann so, als ob wir es selber gemacht hätten? Das raubt Gott seine verdiente Ehre. Ihm allein gebührt der Dank und das Lob, für das, was er uns alles gegeben hat! Dies gilt natürlich ganz besonders auch, wenn wir uns Kinder Gottes nennen dürfen.

In dieser Predigt geht er auch auf Gottes Allmacht und unsere Verantwortung ein. Es ist beides wahr, laut der Bibel, was die menschliche Vernunft nie zusammenbringen könnte: Gott ist souverän und wir Menschen verantwortlich. An uns liegt es, unsere Verantwortung wahr zu nehmen und dabei Gott alleine Ehre zu geben, der der eigentliche Grund für das Gute ist, dass wir empfangen haben.

Kehre Dich zu Gott! Akzeptiere Jesus Christus als Herrn und glaube und vertraue seiner Gnade!
Das ist unsere Verantwortung, dies zu tun. Wenn wir es tun, dürfen wir wissen, es ist das Wirken des Heiligen Geistes, der uns die Augen geöffnet hat. Damit gehört alleine Gott die Ehre.

Diese Predigt - mit dem Lied am Schluss finde ich genial. Auch die anschliessende Erklärung finde ich genial. Gerade diese Logik, die unsere menschliche Logik übersteigt, ist anbetungswürdig.

Gebet
Gott, Du bist genial! Viel genialer, als wir je ausdenken könnten! Danke, gabst Du uns etwas von Deiner Kreativität. Aber Deine ist noch viel grösser. Lass uns mit unserer Kreativität Dich loben und preisen!
Danke, Du grosser Gott!!! Danke liebst Du mich so sehr, dass Du für mich persönlich gestorben bist!

Danke, dass Du errettest aus lauter Gnade! Danke für das reine Geschenk! Danke für Dein Wirken!!!!
Dir allein  gehört mein Dank. Dir allein gehört die Ehre in Ewigkeit!!!!

Amen

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